Einmal durch die Farbpalette zum Zweiten

Es ist ja nicht so, dass mir keine neuen Blogtitel mehr einfallen würden, aber die Überschrift trifft es nun mal. 🙂

Nach dem Tag der offenen Tür musste sogar der Flauschsupport mit ran, um Farbkarton für die vielen benötigten Farbfächer zu schneiden. Wir hatten also einen Nachmittag lang neben den vielen Bestellzetteln all die schönen neuen (und alten) Farben vor Augen.

Wobei mich ja vorübergehend der Verdacht beschlichen hat, dass meine Blogbesucher eigentlich viel lieber andere Inhalte lesen würden – genauer, dass Ihr vor allem eins haben wollt: die Eisrezepte vom Samstag.

Nun gut, auf die Gefahr hin, dass Ihr hinterher `ne Magenverstimmung habt. Weniger der Eismassen wegen, sondern weil ich ehrlicher Weise dazu sagen muss, dass die Eisproduktion a la Stempelflausch nicht ohne das notwendige Zubehör gelingen wird.

Das ist ein bisschen wie beim Basteln, man kann einen Kreis ausstanzen oder ihn mit der Hand ausschneiden. Ihr versteht, was ich meine.

Kurz, Eis ist nicht gleich Eis. Die Rezepte verrate ich Euch aber sehr gern, denn es handelt sich sämtlich im Eigenkreationen, die ich mit Hilfe der Eisbasis/Sorbetbasis von Luicella’s hergestellt habe. (Gleich noch der Hinweis hinterher, dass ich von dem netten Team von Luicella’s zwar sehr gut beraten wurde, aber keinerlei Vorteil daraus ziehe. Ich bin einfach nur gewerbliche Kundin und eine zufriedene dazu.)

Die Eisbasis kennengelernt hatte ich bei meinem Foodpairing-Kochkurs im Genussatelier in Erfurt (Ihr erinnert Euch vielleicht an meinen Blogbeitrag). Sie stand da so bei den Zutaten und hat mich neugierig gemacht.

Warum nicht gänzlich ohne Pülverchen? Dafür gab es einen ganz einfachen Grund. Mir war sehr wichtig, dass meine Gäste beim Tag der offenen Tür kein Eis bekommen, in dem Eier verarbeitet sind. Ich bin schließlich kein Café und backe, koche und bereite als Privatperson die Snacks für meine Gäste vor. Rohe Eier und Salmonellengefahr, das muss nicht sein. Meine Gäste sollen meine Veranstaltungen in guter Erinnerung haben.

Außerdem verträgt auch nicht jeder Ei. Da macht sich eine Eisbasis, zumal ohne künstliche Zusatzstoffe einfach besser für die Konsistenz der Eiscreme. Ich achte immer sehr darauf, meinen Gästen nur die Dinge anzubieten, die meinen strengen Qualitätskontrollen entsprechen und auch unter Berücksichtigung hygienischer Mindeststandards und mit Liebe gemacht wurden.

Doch nun genug der Vorrede, fangen wir mit dem Sorbet an:

Beerenmix – 200 g Brombeeren, 400 g Himbeeren, 500 g Erdbeeren waschen, putzen und mit 200 ml Blutorangensaft (oder Wasser) sowie 4 Blatt Minze (oder Zitronenmelisse) fein pürieren, 100g Zucker und die empfohlende Menge Sorbetbasis hinzufügen, gut vermischen und ab in den Eisbereiter

Ja, Ihr lese richtig. Ich verwende eine Eismaschine. Wir sind lange um eine herumgeschlichen, aber unser Kochkurs war dann die Initialzündung eine zu kaufen. Wenn man auch mal ausgefallenere Sorten möchte und v.a. die Zutaten selbst beeinflussen will, dann ist so eine Maschine mit Kompressor fast unumgänglich.

Mir sind die handelsüblichen Eissorten oft viel zu süß. Ich habe überall deutlich weniger Zucker verwendet als empfohlen und den Kindern hat es trotzdem gut geschmeckt.

Erdbeer-Blutorange – 1.000 g Erdbeeren, waschen, putzen und mit 300 ml Blutorangensaft, frischer Zitronenmelisse oder Basilikum nach Belieben fein pürieren, 60 g Zucker und die empfohlende Menge Sorbetbasis hinzufügen, gut vermischen und ab …

Ihr wisst schon. Gute Eisdieleninhaber messen den Zuckergehalt ihrer Früchte mit einem Refraktometer. Das muss sich nun niemand zuhause hinlegen. Einfach eine Beere kosten. Ist sie frisch vom Feld und süß (so wie unsere gerade), einfach den Zucker reduzieren.

Noch ein Tipp, Eis, dass in großen Bergen aus den Kübeln in der Auflage lächelt, enthält Stabilisatoren. Speiseeis schmilz nämlich sehr schnell und wenn an der Oberfläche eines Eiskübels nur noch ein paar Minusgrade herrschen, müsste es dort eigentlich umgehend dahinschmelzen. Tut es das nicht, wisst Ihr eigentlich schon Bescheid …

Mango – Fruchtfleisch von 2 Mangos pürieren und mit 250 ml Saft mischen (Mango, Papaya, Guave – je nach Geschmack), Zucker je nach Reifegrad der Mango hinzugeben …

Apropos, mein Mangoeis war wunderbar orange auch ohne Farbstoffe zuzusetzen. Deshalb springen wir mal zu Blaubeere, auf dem Foto das Eis vorn in der Mitte. Also nicht wirklich blau, wie Ihr seht, denn …

… Blaubeeren sind innen weiß, jedenfalls wenn es sich um Zuchtheidelbeeren handelt. Ein Eis, dass aussieht, als hätte es unser Stempelkissen in Blaubeere geküsst, wird deshalb in aller Regel künstliche Farbstoffe enthalten.

Meins hatte die nicht, und wurde zur Lieblingssorte unseres Ältesten. Bestimmt liegt das an der Sahne im Rezept. Wir sind also inzwischen beim Mlicheis angekommen:

Blaubeere – 400 g Blaubeeren waschen, putzen und mit 550 ml Milch, 370 ml Sahne pürieren, 60g Zucker und Eisbasis hinzufügen, verrühren und ab in die Eismaschine

Minze-Schokolade – 1 Packung Pfefferminzschokolade (oder die bekannten Täfelchen in den dunkelgrünen Schachteln) zerkleinern, mit 550 ml Milch und 370 ml Sahne auf 50°C erhitzen bis die Schokolade und die Füllung geschmolzen ist, dann kurz durchmixen und mind. 12 Stunden kühl stellen, Zucker und Eisbasis erst vor dem Einfüllen in die Eismaschine unterziehen

Sckoko-Chilli – 1,5 Tafeln Zartbitterschokolade (wer mag, kann gleich Schokolade mit Chilliflocken nehmen) zerkleinern, Chillipulver nach Belieben zugeben, ab hier Zubereitung siehe Minze-Schokolade-Eis

Je kühler Eure Zutaten vor dem Einfüllen in die Eismaschine sind, desto schneller ist das Eis fertig.

Wer Lust auf weitere Eissorten bekommen hat, findet im Internet und im Buchhandel jede Menge kreative Ideen. Auf der Seite von Luicellas’s gibt es auch eine kleine Fundgrube.

Auf meiner Liste stehen als nächtes Vanille-Rosmarin; Mango-Basilikum, Karamel-Cashew, Kaffee-Keks und einige mehr.

Ach ja, zwei Marsriegel, die ich von meiner letzten Bahnfahrt noch als Notration da hatte, haben wir zusammen mit nur einem Esslöffel Schokocreme und den o.g. Milch- und Sahnemengen zu einem sehr leckeren Eis verarbeitet. Ohne zusätzlichen Zucker und mit vergleichsweise wenigen Riegeln. Ihr könnt Euch kaum vorstellen, wie lecker das war.

Wenn Euch nach diesem Blogbeitrag nicht der Zahn tropft, dann weiß ich nicht.

Für den Fall, dass Ihr wegen des Bastelei hier vorbeigekommen seid und bis hierher durchgehalten habt, ich hatte immerhin einen selbst gemachten Dekospieß zu bieten. Den Spruch aus dem Stempelset „Auf Dich“ habe ich passend eingekürzt, indem ich das „Du bist“ einfach weggelassen habe.

Jetzt mach ich mich ans Packen der ersten Pakete. Meine Kundinnen warten schon sehnsüchtig auf ihre Produkte aus dem neuen Jahreskatalog und Stampin‘ Up! war beim Liefern flink.

Zur Erinnerung, alle, die im Juni für 150 € oder mehr bei mir bestellen, bekommen einen meiner Farbfächer geschenkt.

Wer sich im Juni meinem Team anschließt, wird in seinem Begrüßungspäckchen von mir auch einen solchen Farbfächer finden. So viel sei verraten.

Heute fällt Kaha leider aus. *heul*

Dafür kann ich die ersten neuen Stempel und Stanzen heute Abend intensiv testen. *jauchz*

Man muss das Leben eben nehmen, wie das Leben so ist.

Ich wünsche Euch einen schönen Abend

Eure

Dörthe

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Sabine Müller
Sabine Müller
5 Jahre zuvor

Vanille-Rosmarin,das klingt vorzüglich. Ich habe mal ein Sorbet ohne Eismaschine bereitet,ging prima. Aber was ist denn eine Eisbasis?

Klingt gut,also Farbfächer,Einstiegsangebot (im Mai das Auto- das Schicksal scheint nicht mehr Stempel,Papiere,Tinten,Framelits…) in meinem Schrank zu wollen… oder es weiß,es muss erst ein neues Stempelregal her … wenn keine Stempel,dann zumindest das Eis. Also wann müsste man nochmal kommen ;)?

Dörthe
Dörthe
Antwort an  Sabine Müller
5 Jahre zuvor

Hallo Sabine,
am besten lies mal beim Hersteller nach. Ich habe ihn im Beitrag verlinkt.
Wenn Du ein neues Stempelregal bekommst, dann ist das doch schon mal der erste Schritt zu neuen Produkten. Eine Eismaschine würde ohnehin nicht ins Regal passen. 🙂
VLG
Dörthe