Und er stapft noch immer

So langsam hat sich der Flauschsupport daran gewöhnt morgens 8 km zu Fuß zur Arbeit zu laufen. Wenn das Auto nicht will, bleiben ihm nicht viele Alternativen. Aber langsam läuft der Busverkehr wieder an.

Ich konnte heute vom Bastelzimmer aus einen Grünspecht beobachten, der sich wohl auch über die Schneemassen gewundert hat. Ansonsten war mein Tag vollgepackt mit Terminen. Nur gut, dass wir uns immer eine Wochenliste fürs Mittagessen machen. So war klar, es gibt Gnocchi-Salat, der geht schnell und ich konnte alles Andere drum herum packen.

Packen ist ein gutes Stichwort. Leider hat DHL auch heute noch nicht geliefert. Ich verstehe es ja… Bleibt also nur Geduld haben.

Das Donnerstagsvideo war schon auf Termin gelegt. So ist es pünktlich erschienen und ich habe mich erst dran erinnert, als die ersten netten Kommentare eingingen. Um diese schlichte Karte ging es dabei.

Ich schließe jeden Tag die Augen und wünsche mir was. Morgens beim Aufstehen gelingt mir das noch nicht immer, abends vor dem Einschlafen ist es ein Ritual.

Es gibt Tage, da möchte ich auch die Augen schließen und mir das herbeiwünschen, was mir nicht erreichbar erscheint, was einfach nicht geschehen will oder mir nicht so leicht von der Hand gehen will. Einfach wusch und erledigt. Kind gesund, Fenster geputzt, Auto heil, Corona weg … Aber dann besinne ich mich (meistens jedenfalls) darauf, mir das zu wünschen, für das ich mich anzustrengen bereit bin.

Es gibt so Vieles, was wir nicht in der Hand haben. Niemand weiß, wohin der Wind die Schirmchen tragen wird, die wir hinauspusten, wenn der Löwenzahn wieder am Blühen ist (und im übertragenen Sinne, wohin all unsere Wünsche rund ums Jahr uns führen). Besser wie konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können. Unsere Gedanken und Gefühle.

Wenn ich mir was wünsche, dann frage ich mich inzwischen immer, wohin dieser Wunsch mich bringen wird. Was habe ich wirklich, wenn er in Erfüllung gegangen ist Möglicherweise nicht mehr, als den nächsten Wunsch. Noch mehr aber, horche ich in mich hinein, woraus dieser Wunsch entstanden ist. Wer schreit da so laut? Das Ego, der Verstand oder mein Herz?

So habe ich manchen Wunsch schon ziehen lassen, andere muss ich noch loslassen und wieder andere verliere ich keinen Moment aus dem Blick. Meine Großeltern haben mir immer wieder diese Geschichte erzählt, man könne sich etwas wünschen, wenn man ein Löwenzahnschirmchen wegpustet. Bestimmt kennst Du die auch.

Als Kind dachte ich manchmal, das wäre gelogen. Wo war die Schokolade geblieben, die ich mir gewünscht hatte oder der Sonnenschein an einem Regentag, das neue Buch, auf das ich schon neugierig war?! Empörend, was die Erwachsenen sich so ausdenken.

Trotzdem habe ich mich dabei ertappt, dass ich mir – Löwenzahnstengel in der Hand – über viele Jahrzehnte immer wieder was gewünscht habe, einfach weil dieses Ritual so schön ist. Ganz im Moment zu sein, voll im Hier und Jetzt – beobachten und staunen, das ist ein magischer Moment, der die Tür zu den tausend Möglichkeiten zu öffnen vermag.

Inzwischen brauche ich keine Pusteblumen mehr, um mich völlig im Hier und Jetzt einzufinden und zu schauen, wohin mich meine Herzenswünsche führen. Zwei, drei bewußte Atemzüge reichen aus. Und manchmal sind die schlichten Dinge eben doch die Schönsten.

Das jedenfalls hat mich als Feedback zu dieser Kartenidee erreicht. Und wenn Du jetzt gern wissen möchtest, wie ich diese Karten gemacht habe, dann schau Dir doch mein heutiges Video an.

Ich sage danke für Deinen Besuch bei mir. Ich schließe meine Augen und stelle mir vor, dass ich Dir eine kleine Freude mit diesem Beitrag gemacht habe und wir auf diese Weise durch unsichtbare Schirmchen verbunden sind. Wie schön!

Deine

Dörthe

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1 Kommentar
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Silke Nolden
Silke Nolden
3 Jahre zuvor

Ein schöner Text. DANKE
Wünsch‘ dir ‚ was, aber stell dir vorher vor, wie es wäre wenn….und wenn es dann immer noch dein Wunsch ist, dann wünsche es dir von Herzen.
LG
Mareike