Lange Schlagen

… heute vor den Wahlkabinen und gestern vor den Umkleidekabinen. Was ist nur los?

Neben der Tatsache, dass heute Wahlen stattfinden – in Jena sind es gleich 4 – sind der Mai und Juni offenbar die Monate, in denen geheiratet, konformiert, gefirmt wird. Das bekamen wir gestern zu spüren, als wir für Junior Klamotten kaufen wollten. Immerhin soll das „Kind“ ja vernünftig aussehend zum Erwachsenen erhoben werden.

Nun ist Klamotten anprobieren nicht gerade die Lieblingstätigkeit unseres Ältesten. Wahrscheinlich könnten wir ihn auch in einen Sack hüllen, solange der nicht kratzt. Die Frage was ihm gefallen würde, habe ich nach dem zweiten Schulterzucken ad acta gelegt.

Dann gibt es eben das, was Mutter aussucht! Wäre da nicht der Mittlere mit seinen Vorschlägen zur Garderobe.

Ich konnte ihn zum Glück davon überzeugen, dass er besser seine kleine Schwester beraten soll. So kam es, dass der Große die Nerven nicht komplett verlor und wir nach 12 min die Klamotten für ihn beisammen hatten.

Sieht doch edel aus, oder? Wir haben die Anzugjacke in Größe 48 und das Hemd in M gekauft, was mich dann doch ein wenig erschreckt hat. So schnell ist der Kerl gewachsen?!

Der Mittlere beriet in den 12 Minuten Anprobe und weiteren 20 (gefühlte 50 min) Schwesterchen bei der Auswahl eines Kleides, eines Hütchens, einer Handtasche, neuer knielanger Radlerhosen, eines Shirts in traumweiß … Neue Schuhe waren zum Glück nicht in der passenden Größe zu haben.

Mit einem Berg Klamotten für Maxi und Mini ging es an die Kasse.

Mein Mann trug das Ganze mit Fassung und am Ende die riesige Tüte zum Auto. Er hätte es schlechter treffen können, fanden wir. Die junge Dame im Teenageralter in der Nachbarkabine unseres Großen probierte geschätze 20 Kleider an. Der Blick ihres Vaters sagte nur eins: „Warum kann ich keinen Jungen haben!“

Lieber unbekannter, gestresster Vater. Ich lade Sie schon jetzt ein, in 3 Jahren Klamotten mit unserem Mittleren einkaufen zu gehen. Dagegen ist Ihre Tochter die reine Erholung. Bemerkung des Mittleren zur Hose, die ich für seine Schwester in die Kabine reichte: „Mensch Mama, die ist doch nicht stylish!“

In Sachen Karten darf ich allein über „stylish“ oder nicht entscheiden. Nachdem das neue marineblaue Matrosenkleid unserer Tochter das Ende der Rosa-Ära entgültig besiegelt hat, darfs auf dem Basteltisch ruhig Kirschblüte sein.

Wenn man jahreland auf Regale voller Rosa, Rosè und Lila schauen muss, wird die eigene Beziehung zu dieser Farbe auf eine harte Probe gestellt. Mit dem Stilwechsel unserer Tochter wird Rosa wieder reizvoll.

Diese Karte widme ich dem Mann an meiner Seite: „Du bist immer für mich da.“ (Jedenfalls, wenn Du nicht zu spät kommst. 🙂 Aber das ist eine andere Geschichte.)

Denkt dran, heute ist wegen des aufgefüllten clearance rack (Ausverkaufsecke) Sammelbestelltermin. Meldet Euch, wenn Ihr noch was haben möchtet.

Schönen Sonntag!

Dörthe

Hier die Liste der verwendeten Produkte: