Freud und Leid

In den letzten Tagen überschlagen sich bei uns die Ereignisse. Wo soll ich nur anfangen?

  • Mittwochabend – Ausverkaufslisten erscheinen, zeitgleich für uns Demos auch der neue Katalog
  • Donnerstagabend Katalogparty mit meinem Team
  • Freitagmorgen – Hilferuf aus der Nachbarschaft
  • Freitagvormittag – Einkauf im Großhandel
  • Freitagnachmittag – Bangen um Jerry
  • Samstag – Termin verpennt und noch so viel zu tun

Hab ich vor Kurzem noch gesagt, es sei so viel ruhiger als üblich und ich würde es genießen? Die Dinge beschleunigen sich gerade schneller als mir lieb ist. Aber der Reihe nach.

Erst einmal zeige ich Euch ein weiteres Kärtchen, das ich mit Produkten von der Auslaufliste gestaltet habe. [Ein Klick auf die runden Produktbilder führt Euch übrigens direkt in meinen Onlineshop.]

Den Hintergrund habe ich mit Hilfe der 3D-Prägeform Blätterkranz verwandelt. Diese Prägeform mag ich sehr, denn mit ihr lässt sich ein schöner Blickfang auf Karten und durchaus auch Scrapbooking Projekten setzen.

Viel mehr als diesen Kranz braucht es meist gar nicht. Eine Blüte, einen Spruch oder wie in meinem Beispiel einen Schmetterling.

Auch der steht auf der Auslaufliste und Ihr findet ihn im Stanzformenset „Frühlingsimpressionen“, das gerade deutlich reduziert ist.

Dieses schöne Set mit nur drei Formen ist perfekt für Blumenstecker, Tischdekoration, Kartenverschluss- und Maskentechnik (dazu zeige ich Euch morgen eine Idee).

Ich hatte schon befürchtet, dass es schneller ausverkauft ist, als ich Euch meine Karte zeigen kann. Nun, zum Glück habe ich mich da geirrt. Was bereits weg ist (Stand gestern), findet Ihr in dieser Tabelle.

Während Ihr Euch gerade über das eine oder andere Schnäppchen von den Ausverlaufslisten freut, freuen wir Demos uns schon auf den neuen Jahreskatalog 2020/21.

Deshalb – und da wären wir bei Donnerstagabend – habe ich mit meinem Team ein wenig gefeiert und festgestellt, dass das auch digital großen Spaß macht.

Im Gegenteil, ich bin mir sicher, dass wir nur auf diesem Weg den grandiosen Auftritt von Ines erleben konnten, die als DJ Crazy ein selbst getextetes Lied für uns schmetterte.

Der Song hat das Zeug zu einer neuen Stampin‘ Up! Hymne. Grandios! Ich sage nur: „Ich will das! Ich will das! Ich will das alles bestellen!“ 🙂

Allein dafür lohnt es sich Teil des Stempelflausch-Teams zu sein. Nicht nur, weil Ihr dann keinen einzigen dieser wunderbaren Teammomente verpasst, Ihr könnt darüber hinaus all unsere schönen Produkte günstiger einkaufen.

Womit wir fast schon beim gestrigen Vormittag sind und meinem Einkauf im Großhandel Jena. Schon ewig wollte ich mich dort anmelden, v.a. um das Palmblattgeschirr, das ich so gern für meine Veranstaltungen nutze, vor Ort einkaufen zu können.

Als dann das Klopapier in den Läden knapp wurde und wir für meine Schwiegereltern erfolglos in drei Geschäften nach diesem simplen Produkt gesucht hatten, da war es soweit. Hin und angemeldet. Was soll ich sagen? Dort gab es gestern Klopapier, Papierhandtücher und überhaupt (fast) alles, was man fürs Geschäft so benötigt. Bei mir waren es nur Versandtaschen und ein paar Kleinigkeiten. Ich sehne schon den Tag herbei, an dem ich wieder Kreativkurse für Euch anbieten kann …

Herbeigeseht, haben wir auch Hilfe und Heilung für das Meerschweinchen unserer Nachbarn.

Während ich noch mit dem Team gefeiert und bei Auftritt von DJ Crazy Tränen gelacht habe (wenn es nur ein Video davon gäbe, das würde ein Renner werden), hatten die Nachbarn schon mit unserer Tochter besprochen, dass wir versuchen würden, ihr Meerschweinchen über den Berg zu bekommen.

Die Rede war von Durchfall, er würde nicht fressen und recht apathisch sein. Freitagmorgen kam Jerry und es war um Längen schlimmer als ich befürchtet hatte. Die Tierärzin hatte ihn Dienstag noch gespritzt, die Zähne untersucht, den Verdacht gehabt, er könne zu rasch die Wiese „gemäht“ und sich deshalb den Magen verstimmt haben.

Jerry hatte seit drei Tagen nicht gefressen und selbstständig getrunken, als er gestern zu uns kam. Und wenn man nicht weiß, woran es liegt, muss man leider Handschuhe tragen, wenn man so ein Tierchen Milliliter für Milliliter zwangsernährt. Eine Ansteckung der anderen Schweinchen kann man nicht riskieren.

Das klingt furchtbar und sieht schlimm aus, aber Jerry hat nach den Fütterungen gelechzt. Er wollte so gern fressen oder trinken, konnte es aber nicht mehr allein.

Also gab es alle zwei Stunden eine kleine Menge selbst pürierter Ersatznahrung im Quarantänekäfig, um das Kerlchen nicht zu überfordern.

Was mich am meisten beunruhigte waren drei Dinge: Unsere Schweinchen schienen fast erstarrt, obwohl der Quarantäne-Käfig mit Abstand im Zimmer stand und Jerry keinen Mucks von sich geben konnte. Tiere haben ein feines Gespür, wie es um ihre Artgenossen steht…

Zweitens atmete das Schweinchenschwer und geräuschvoll und drittens waren die Hinterbeine gelähmt, der Körper schlaff. Alles Symptome, die erst in den letzten zwölf Stunden aufgetreten waren.

Wir haben deshalb – unter Einhaltung der Corona – Bestimmungen mit Maske im Gesicht und Abstand – gemeinsam mit den Nachbarn bei deren betreuender Tierärztin angerufen. „Kommen Sie mit dem Tier in die Praxis.“

Also ist der Nachbar am späten Nachmittag mit Jerry in der Transportbox und unserer Tochter auf dem Beifahrersitz losgefahren (derzeit darf eine haushaltsfremde Person mit im Auto sein). Ich war mir sicher, dieses Schweinchen wollte gern noch leben. Aber ebenso sicher war ich mir auch, dass sein Leben am seidenen Faden hing.

Als unser Kind bitterlich weinend zurück kam, wusste ich, dass Jerry keine Chance gehabt hatte. Ihm den Weg zum Tod abzukürzen ist niemanden leicht gefallen und man wünscht es keinem Menschen, jemals solche Entscheidungen treffen zu müssen. Gegen Meerscheinchenlähme ist leider noch kein Mittel gefunden. Sie bedeutet den sicheren Tod für die kleinen Vierbeiner und einen qualvollen dazu, wenn man nicht zur Sterbehilfe greift.

Ich bin so stolz auf mein Kind, wie sie all das gemanagt hat. Sie erzählte, er habe schon extreme Untertemperatur und blaue Lippen gehabt und so sei es das Beste für ihn gewesen. Stimmt und deshalb bin ich froh, dass wir nicht herumexperimentiert, sondern sofort gehandelt haben, als mir klar wurde, wie schlecht es wirklich um Jerry steht.

Das Flauschkind hat dann heute früh ein selbst gefaltetes Origamischweinchen so angemalt, dass es wie Jerry aussah und bei den Nachbarn am Grab abgegeben. „Weißt Du Mama, ich hab ihn jetzt losgelassen auch wenn es sich angefühlt hat, als wäre er nicht nur ein paar Stunden, sondern schon viel länger bei uns gewesen.“

Gesundheit und Liebe stehen eben einfach über allem. Darüber können keine Ausverkaufslisten und kein noch so schöner neuer Katalog hinweg täuschen.

In diesem Sinne, bleibt gesund und eineinander liebevoll verbunden. Lacht viel und freut Euch des Lebens.

Eure

Dörthe

PS: Ach ja, der verpennte Termin heute früh. Darum kümmere ich mich jetzt.

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