Zwischen Singfröschen und Sonnenblumen

Zugegeben, das Sommerfest der Universität hatte schon besseres Wetter als uns vorgestern vergönnt war. Eigentlich kann ich mich an kein Jahr erinnern, an dem das Wetter so miserabel gewesen ist. Nun, man muss es so nehmen, wie es kommt.

So kam es auch, dass wir diesmal vor den Wolkenbrüchen viel nach drinnen geflüchtet sind, statt wie wir es sonst tun, das Tanzbein zu schwingen. Wir hatten unseren Ältesten mitgenommen und einen schönen Abend zu dritt.

Auch das ist das nicht präzise, denn wir haben uns das Veranstaltungsgelände mit 5.000 anderen Gästen geteilt. Besonders lang waren wir in den Tropenhäusern des Botanischen Gartens verschwunden und haben dort den Singfröschen gelauscht. Eleutherodactylus coqui heißen die stimmgewaltigen kleinen Kerlchen.

Mich haben allerdings ganz besonders verschiedene Pflanzen interessiert, von denen der Botanische Garten natürlich im Überfluss zu bieten hat. So wundert es nicht, dass ich heute früh 5:30 Uhr nach dem Frühstück, als das Haus noch ganz ruhig war und draußen die Turmfalken in ihren Tag starteten, Freude an einer weiteren Kreppblüte gefunden habe.

Auf die Idee hatte mich Ines gebracht, die am Freitag etwas aus meiner Flohmarktkiste gekauft und ein paar Werkzeuge als Grundausstattung bei mir bestellt hatte. Sie mag Sonnenblumen und ich auch. Also habe ich mich mal an einer versucht.

Meine erste Krepp-Sonnenblume ist alles andere als perfekt, aber ich finde sie schön und die Schwebfliege, die sich heute Nachmittag wunderte, auf was für einer sonderbaren Blüte sie da gelandet war, die fand sie offenbar auch schön (und echt genug für einen Landeanflug).

Ansonsten habe ich heute noch ein wenig aufgeholt und statt Pause zu machen, tatsächlich den Tag mit dem Zuschneiden neuer Farbfächer zugebracht, für die einige Bestellungen reingekommen waren. Einige meiner Teammitglieder haben auch noch keinen Fächer und so ist heute ein großer Schwung Papier über meinen Basteltisch gegangen.

Nebenbei lief in der Küche der Dörrautomat und trocknete Kräuter für den Herbst und Winter. Viel Zeit für Stampin‘ Up! war heute abgesehen von dem Zuschnitt der Farbfächer nicht, denn mit unserer Tochter wollte ich Dankekarten machen. Schließlich soll sie sich bei ihren Gästen bedanken, die vor einer Woche mit uns gefeiert und sie reichlich beschenkt haben.

Wir sind uns noch nicht so ganz einig darüber, ob das sein muss oder nicht. Ich bin mir sicher, dass ich mich durchsetzen werde, doch so dauern die Entwürfe für die Dankekarten länger als üblich. Widerspenstige Teenager können jedes Vorhaben an den Rand einer Kapitulation bringen…

Wie gut, dass ich mich beim Blütenbau entspannen kann. Nun fehlen mir nur noch singende Frösche zum Glück und viele schöne Grünpflanzen. Hab ich eigentlich erzählt, dass ich Vollspektrumlampen … Stopp, das hebe ich mir für einen anderen Bericht aus dem Flauschhaus auf und stemple erst einmal eine Karte.

Bis ganz bald

Deine

Dörthe