… bin ich ziemlich müde. Das Leben in einer Einflugschneise stelle ich mir auf die Dauer anstrengend vor.
Mein Hotel lag diesmal lärmtechnisch ungünstig, war dafür aber ansonsten wirklich schön. Ein super ausgestattetes Bad, ein gemütliches Zimmer und super leckeres Frühstück. Was will man mehr.
Na, da gäbe es so Einiges. Mein Seminar war nicht nur sehr interessant sondern auch amüsant. Ich weiß nun Einiges über „gefallssüchtige“ Gesten, Füße unter dem Tisch und ich habe ein paar sehr sympathische Leute kennengelernt.
Unter anderem haben wir uns Wörter und Satzfragmente um die Ohren geworfen, um unsere Spontanität zu trainieren. Fragt mich nicht, wie wir von Bratpfanne auf Latex gekommen sind. Wahrscheinlich die Handschuhe, was sonst …
Apropos, was sonst. Sprechen wir offen von meiner Bildungslücke. Wo es schon mal um Körpersprache ging, haben wir uns nämlich nicht nur Fotos von Polikern & Co zur Analyse angesehen, sondern auch ein Standbild aus einem Film.
Ein Raunen lief durch den Raum. Sandra neben mir pfiff durch die Zähne, Balian schaute wie „Wenn das keine eindeutige Körpersprache ist.“ Dörthe schaute wie: „Muss ich das kennen?“.
Das Standbild war aus Basic Instinct und ich kann Euch beruhigen: Wir haben uns auch viel mit trockener Materie beschäftigt. *hups, so war das nicht gemeint – ich hab den Film nämlich nie gesehen – aber die anderen Seminarteilnehmer …*
Heute früh war ich ganz ohne Basic Instinct 5 Uhr wach. Meine innere Uhr funktioniert nämlich prächtig, ob mit oder ohne Instinkt. Die zahlreichen Airbusse (heißt die Mehrzahl wirklich so?) dürften allerdings ihren Teil beigetragen haben. Sonst hätte ich noch dreißig Minuten länger geschlummert.
Bis zum Coaching mit Balian war noch ein wenig Zeit und die habe ich genutzt, um dieses Kärtchen zu basteln.
Schön, nicht; aber glaubt bloß nicht alles. Ich schlepp doch für zwei Tage mein Bastelzeug nicht mit.
Die Karte ist schon entstanden, als ich noch ganz ohne Wissen über die Aussagekraft von menschlichen Daumen in Jena weilte, noch nichts über Handgelenke, Knie und sonstige Körperteile wußte.
Wobei, ich wußte natürlich schon etwas darüber. Wir Menschen haben diese Körperteile, Punkt. Meine Fantasie reichte zweifellos dafür aus mir vorzustellen, dass man auf die Knie fallen kann, wozu Handgelenke gut sein könnten (ohne Kino Ihr Lieben, ohne …). Wie sehr wir mit dem ganzen Körper sprechen, ist mir allerdings erst jetzt bewußt geworden.
Wo war ich? Bei meinem Herbstkärtchen. Das gefällt mir richtig gut, v.a. die Kombination aus Wellpappe und Elementen in Chilli, die aussehen als seien sie mit Lack überzogen. *Ich merkte schon, dieses Seminar hat Spuren hinterlassen.*
Aber ganz im Ernst, ich mag Kontraste. Im Leben wie auf dem Basteltisch. Die riffelige Wellpappe und die glatten, glänzenden Dekoelemente wirken zusammen sehr intensiv. Einfach schön!
Ich werde meinen Abend jetzt mit einer Tasse Tee und ein wenig Fußball aus dem Radio verbringen. Genau richtig zum Abschalten, wenn zwei energiegeladene Teenagersöhne wieder im Haus sind.
Gebt auf Euch acht.
Eure