Selbstschließende Box – Tütenbrett

Von der Hitze haben wir uns gestern Abend nicht abschrecken lassen. Ich war bei Freunden, die mich mit leckerem Abendessen verwöhnt haben: Zitronenrisotto mit Scampi! „Danke Ihr zwei. Das war köstlich.“

Die nahe Kulturarena verwöhnte uns ebenfalls und das ganz gratis mit Musik von Yann Tiersen. Das Konzert war schon seit Wochen ausverkauft. Wie praktisch, wenn man 200 m Luftlinie neben der Bühne wohnt. 🙂

Wobei, sechs Wochen lang jeden Sommer Musik vom Soundcheck 17:00 bis zum Konzertende 22:00 Uhr – das ist schon hart. Besonders für kleine Mädels, die abends eigentlich schlummern sollen. Das Rezept im Kinderzimmer lautete ~sehr passendes Wort: Die Kassette mit dem Findus und Petterson Hörspiel musste Herrn Tiersen übertönen.

Dass der Musiker, der die Filmmusik für „Die fabelhafte Welt der Amelie“ kompiniert hat, in Jena kleine Mädchen vom Einschlafen abhält, wer hätte das gedacht.

Am Ende siegten Findus und Petterson. Kindchen schlummerte seelig und die Erwachsenen stempelten nicht minder verzückt.

Natürlich haben wir gleich eine der Schachteln mit dem Tütenbrett gemacht. Der Herr in der Runde hatte erstaunlicher Weise ein paar Black Outs. Beim zweiten Zuschnitt ging dann alles glatt.

Für alle Herren, die mit Punchboards schlechter klar kommen als mit der Bohrmaschine, zeige ich die Schritte für diese zuckersüßen Schachteln gleich in einzelnen Bildern.

2015_08_06_30494_Stampin_Up_Gift_Bag_Box

Was sagte Mann als er seine fertig gestaltete, flache Schachtel in der Hand hielt? Das erste Statement fällt unter die Zensur und wird hier nicht veröffentlicht. Das zweite lautete: „Und was tut man da jetzt rein?“ Männer!

Los geht`s Ihr Lieben. Ob Schmuck, Kerze, Massageöl oder Gehörschutz – in die hohe Schachtel passt eine Menge rein. Deshalb zeige ich Euch wie Ihr diese Variante im Handumdrehen für Eure Liebste basteln könnt. Wichtig: Ignoriert die Anleitung auf dem Brett!

2015_08_07_30503_Stampin_Up_Gift_Bag_BoxSchritt 1: Farbkarton in A4 an der Längsseite 1 cm kürzen. Euer Papier misst jetzt 28,5 x 21 cm. ~Dieser Schritt ist optional.~

Schritt 2: Farbkarton mit der Längsseite nach oben in das Stanzbrett schieben und links bei „Start Line“ anlegen. Stanzen (d.h. den grauen Knopf nach unten drücken), die horizontale Falz ziehen und bei S falzen. (Falzen bedeutet mit dem grauen Falzbein die Rille entlang fahren. Mit Druck, aber nicht so, dass das Papier „geschnitten“ wird. Keine rohen Kräfte also…)

Ihr werdet feststellen, dass sich die Falzlinie nicht ganz bis zum unteren Rand ziehen lässt.

2015_08_07_30505_Stampin_Up_Gift_Bag_BoxDas könnt Ihr getröst ignorieren. Es stört nicht beim Zusammenbau der Schachtel. Nun ist ein wenig Fleiß gefragt. Schiebt die Falzlinie bis zur grauen Nase, die am Stanzknopf zu sehen ist (im Bild oben gut zu sehen, die „Nase“ zeigt auf die Startlinie).

Wiederholt Schritt 2 – Stanzen, die horizontale Falz ziehen, bei S falzen – dreimal bis zum Ende des Papiers. Dann Papier umdrehen und hier genauso verfahren. Euer Papier müsste nun so aussehen.

2015_08_07_30506_Stampin_Up_Gift_Bag_BoxSchritt 3: Knickt den Farbkarton an allen Falzlinien, am besten streicht Ihr mit einem Falzbein darüber, damit die Falz sauber und fest wird.

Schritt 4: Schneidet nun die beiden kleinen Segmente (links im Bild) ab. So bekommt Ihr eine Klebelasche. Auf die kommt doppelseitiges Klebeband oder ein anderes starkes Klebemittel. So:

2015_08_07_30508_Stampin_Up_Gift_Bag_BoxSchritt 5: Nun klebt Ihr die Schachtel zusammen und guckt in die Röhre. Also ich meine, Ihr erhaltet ein Röhre mit quadratischer Grundfläche. Oben und unten sind nun jeweils vier kleine Laschen. Eine Seite wird der Boden Eurer Schachtel.

Schritt 6: Boden zusammenkleben, möglichst gerade, damit die Schachtel nicht schief wird.

2015_08_07_30509_Stampin_Up_Gift_Bag_BoxSchritt 7: Jetzt dreht Ihr die Laschen am Deckel ineinander. So entsteht ein Verschluß, der der sich bei Bedarf leicht öffnen und schließen lässt.

Ungefähr so: „Was ist denn da Schönes drin Schatz?“ ~Öffnen der Schachtel~ „Oh, ein neues Spültuch. Ähm, danke.“ ~Schließen der Schachtel~ (für die kommenden Wochen und Monate)

Oder so: „Was ist denn da Schönes drin Schatz?“ ~Öffnen der Schachtel~ „Oh, eine/ein … !“ *seufz* *kreisch* *entzückt schau* ~Schließen der Schachtel~ ~Öffnen der Schachtel~ ~Schließen der Schachtel~ ~Öffnen der Schachtel …

2015_08_07_30512_Stampin_Up_Gift_Bag_BoxSchritt 8: Um Eure Schachtel ein wenig aufzupeppen (Upgrade 1.0 – sozusagen) beklebt Ihr die Seiten mit Designerpapier und montiert einen schönen Spruch.

So könnte Euer fertiges Kunstwerk aussehen.

2015_08_07_30510_Stampin_Up_Gift_Bag_Box

Und hier noch einmal die Variante in grau/weiß mit Blüten.

2015_08_06_30492_Stampin_Up_Gift_Bag_Box

Wer jetzt aus meiner Anleitung geschlussfolgert hat, dass Männer besondere Anleitung benötigen. Das war üüüüberhaupt nicht beabsichtigt und lässt auf keine konkreten Erfahrungen von gestern Abend schließen.

Der liebe Albrecht* (*Name geändert) hat nicht nur phantastisch für uns gekocht. Er hat im Bad für eine Vierjährige den wildesten sprechenden Waschlappen in ganz Thüringen gegeben (Wusstet Ihr, dass die Waschlappen hier gern Zahnpasta fressen?), Getränke nachgeschenkt …

Damit nicht genug, hat er das Tütenbrett im zweiten Anlauf besiegt und sogar den Kampf mit der Big Shot gewonnen.

Vielleicht sollte ich mal eine Anleitung für die Magnetplatte schreiben. Ich werde mich darin auch für die Kraft der Maschine begeistern, Fotos von eingefressenen Rillen in welligen Acrylplatten veröffentlichen und auch sonst würdigen, dass die Magnetplatte zumindest an vielen Stellen tatsächlich Magnete hat… Aber eben nicht an allen. Was also machen bei kleinen Framelits?

Für eine Minikarte haben die kleinen ausgestanzten Blüten am Ende gereicht. Leider kann ich Euch von diesem Kunstwerk kein Foto zeigen. Allerdings habe ich noch eine letzte Anekdote.

Auf kleine Karten passen nur kleine Sprüche. Hilft nur, Sprüche zu kürzen, indem man Einzelwörter mit dem Marker einfärbt.

Auf Albrechts Karte stand am Ende „Danke“. Die Entscheidung war gar nicht so einfach. Alternativ stand noch Folgenes aus dem Set „Erfreuliche Ereignisse“ zur Auswahl: „Kuckuck“, „Geburtstag“, „Welt“, „Dich“, „Schön“ …

Amüsiert schlug ich vor, Buchstaben einzeln einzufärben und daraus einen zeitgemäßen Gruß wie „LG“, „HDGDL“, „GUK“ oder Ähnliches zu kombinieren.

*ROFL*

Dörthe

PS: Diese Werkzeuge und Materialien benötigt Ihr – neben guter Laune – für solche Schachteln. Männern, die von Länge der Liste überfordert sind, empfehle ich, sich beim Kauf auf die Produkte eins und zwei zu beschränken, den Kindern ihren Klebstift zu mopsen und die Schachtel außen ungeschmückt zu lassen. Um so größer ist die Überraschung, wenn der Inhalt – nun ja, besser kein Spültuch ist. Lasst Euch was Nettes einfallen.

PPS: Der Name wurde geändert, um eine unfreiwillige Karriere von Albrecht als Synchronsprecher für Trickfilme nicht versehentlich zu befördern. Hier in Jena gibts keine Jobs für so talentierte Leute. Und ich hätte entscheieden was dagegen, wenn er aus diesem Grund unsere schöne Stadt verlassen und berühmt werden würde. Dann kocht er bestimmt kein Risotto mehr für mich und wir würden ihn alle schrecklich vermissen.

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7 Comments
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Link1404
Link1404
8 Jahre zuvor

„He mal so ’ne Fraje menste jetze jezündete Kerzen?“ *räusper…*
„Aber OK lassen wir den Akzent! (So wie das klingt fallen mir ja die Ohren ab!)
HDGDL meinst du Hab Dich Ganz Doll Lieb? Oder heißt das Hat Der Gockel Den Lachkrampf? 🙂 Naja ich mach mich dann mal auf die socken!“
PS:Yann Tiersen… nie was von gehört! *unschuldig schau*
Mein Motto: Synphonic Metal an die Macht!
(Kein Kommentar zur Rechtschreibung!) XD

Dörthe
Dörthe
Antwort an  Link1404
8 Jahre zuvor

Natürlich heißt HDGDL nichts anderes als „Hier Doppeltfreche Göre Demonstratorin lieben“

😀

Was sonst?!

Yvonne Hopfmann
Yvonne Hopfmann
8 Jahre zuvor

Liebe Döthe,
habe gerade deinen Blogeintrag gelesen, während Schatzelein noch ein paar Caches für den heutigen Abschnitt unserer Tour raussucht. Er konnte gar nicht verstehen, warum mir hier dir Tränen kullern – vor Lachen wohlgemerkt. Deine Anleitung ist super toll und auch für Bastelanfänger/innen bestens geeignet. Vor allem deine Vorschläge für etwaigen Inhalte der fertigen Boxen und die „Minimalausführung“ haben mich zum Lachen gebracht. Danke, dass ich so an deinen Erlebnissen teilhaben durfte.

Liebe Grüße von Yvonne

Dörthe
Dörthe
Antwort an  Yvonne Hopfmann
8 Jahre zuvor

Liebe Yvonne,
im Urlaub weinen. tss, tss, tss

Na, wenn es vor Lachen war, dann kann man das durchgehen lassen. Und hat Dein Schatz auch gelacht? Mein Flauschsupport fand die Stelle mit dem Spültuch nicht komisch. 😀

LG
Dörthe

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8 Jahre zuvor

[…] diesem Beitrag gab es eine kleine Anleitung für diese Schachteln von mir. Heute zeig ich Euch passend zum Thema […]

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8 Jahre zuvor

[…] solltet hier lesen und […]

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8 Jahre zuvor

[…] habe ich heute mit Hilfe des Tütenbrettes mehrere Schachteln gemacht. Wenn Ihr nicht wisst wie, hier könnt Ihr […]