Weihnachten mit der Flauschfamilie

Am 24. hatten wir die Großeltern bei uns zum Kaffeetinken und Abendessen. Bei einer fünfköpfigen Familie ist ein herkömmlicher Esstisch schnell zu klein. Deshalb haben wir schon länger nach einem neuen Tisch gesucht.

Kurz vor Weihnachten bot sich die Gelegenheit:

In Jena schließt ein Einrichtungshaus, doch der Abverkauf hatte schon vor einem Weilchen begonnen. Nie war ausreichend Zeit dort zu stöbern und so hatte ich am 18. Dezember wenig Hoffnung als ich mich in der Mittagspause dort nach einem Tisch umsehen wollte.

Gleich hinter der Eingangstür stand er, mein Tisch – Wildeiche und mit einem traumhaften Auszugsmechanismus. Das gute Stück lässt sich auf fast drei Meter ausziehen. Man vergrößert den Tisch, indem man die Füße an einer Seite herauszieht und die Verlängerungsplatte elegant aus ihrer Vertiefung herausdreht. Das geht locker mit einer Hand und niemand hat überdies störende Tischbeine zwischen den eigenen. Der hinzugerufene Flauschsupport war begeistert.

Am 21. Dezember wurde unser neuer Tisch geliefert …

… und mit den Kinder eingeweiht. Sie waren begeistert und streichelten andächtig über das schöne Holz.

Nun standen um unseren tollen neuen Tisch unsere alten Stühle. Die Polster sind nach vielen Jahren mit kleinen Kindern nicht mehr die schönsten und sollten eigentlich schon längst mal getauscht werden. Außerdem passt Buche nicht wirklich zu Wildeiche, also wurden kurzerhand noch neue Stühle bestellt. Im Februar werden sie geliefert.

Nun male ich mir aus, wie wir den Rest des Zimmers Stück im kommenden Jahr für Stück umgestalten werden. Der uralte Kamin der Vorbesitzer wird rausfliegen und durch einen modernen, schmaleren Kamin mit Fließen in Petrol ersetzt. Dann brauchen wir eine nette kleine Eckgarnitur … Ach, das wird gemütlich!

Hatte ich unsere neuen Lampen erwähnt? Natürlich kann man einen Luxustisch nicht mit einer Baumarktlampe kombinieren, die vor Jahren beim Hausumbau v.a. wegen der Budgetbegrenzung angeschafft wurde. Hell wurde es zwar, aber optisch war das Ensemble nicht der Kracher.

Also mussten kurzfristig neue Lampen her, die wir ebenfalls beim Ausverkauf abstauben konnten. Passen sie nicht wunderbar zu meinem Papiergeschäft?!

Mein Schwiegervater fragte doch ernsthaft, ob ich die Lampen selbst gemacht hätte. Ich nehme das mal als Kompliment.

Die Gäste an Heiligabend waren begeistert vom neuen Tisch, der Tischdeko und dem Essen. Am Nachmittag hatten wir ganz schlicht dekoriert.

Am Abend kamen meine Bestecktaschen zum Einsatz. Allerdings war ich in der Küche so beschäftigt, dass ich das Fotografieren glatt vergessen habe. Deshalb gibt es nur das Foto, das ich vorab nach dem Basteln gemacht hatte.

Die Geschenk brachte der Weihnachtsmann im Schlitten. Da kein Krümel Schnee liegt, hat er ihn kurzerhand in meinem Stempelzimmer stehen lassen.

Einen Moment lang hatten wir schon geglaubt, die Geschenke könnten im Garten verteilt liegen. Eigentlich ist das aktuelle Wetter nämlich eher was für den Osterhasen.

Doch offenkundig hat der Weihnachtsmann sich inzwischen an den Klimawandel angepasst. Ich hätte ihn gern in kurzen Hosen und T-Shirt gesehen. Ob er sich den Bart abrasiert hat um weniger zu schwitzen?

Tja, in den letzten Jahren hat sich so Manches verändert, nicht nur das Weihnachtswetter, auch der Inhalt der Geschenke. Früher lagen nach dem Auspacken viele Bücher, Playmobil und Lego unterm Baum. Nun gibt es weniger Bücher und dafür solche Berge …

T-Shirts und Pullover der Lieblingsbands. Die Waschmaschine läuft, denn schließlich wollen die Jungs ihre neuen Klamotten möglichst bald anziehen.

Ich selbst habe auch was zum Anziehen bekommen, was eine ziemliche Überraschung war. Eigentlich laufe ich nicht gern Werbung für Dritte, aber bei Aroha kann man schon mal eine Ausnahme machen. Meine Eltern haben mir für den Sport nämlich das passende Outfit geschenkt. Der Stoff ist wie ein Hauch und engt mit Sicherheit keine Bewegungen ein. Klasse!

Habt Ihr es entdeckt? Ein Konzert-Ticket lag auch noch dabei.

In den Achtzigern hab ich Grönemeyer rauf und runter gehört. Als irgendwann die ersten englischsprachigen Songs auf seinen Alben auftauchten, bin ich auf andere Sänger/innen und Bands umgeschwenkt. Aufs Konzert freue ich mich trotzdem. Bin gespannt, wie mir seine Show gefallen wird.

Falls ich dann Lust auf seine alten Lieder bekomme, steht meine Plattensammlung in einem Schrank im Bastelzimmer. Von diesen Alben würde ich mich nie trennen, denn meine Großeltern haben sie damals mühevoll für mich im Westen besorgt. Im Osten stand „Westmusik“ natürlich auf dem Index. Doch was schmuggelt man nicht alles fürs Enkelkind über die Grenze.

Gut, dass es kein Westen und Osten mehr gibt, von den Himmelsrichtungen einmal abgesehen! So viel ist heute möglich, was früher ein Unding gewesen wäre. Wahrscheinlich stand auch Gesichtsmalerei auf dem Index, denn ich kann mich allenfalls an Theatermasken und kümmerliche Schnurhaare am Fasching erinnern, wenn ich an meinen Kindheit zurückdenke.

Theater hat mich schon immer begeistert und Maskenbildnerei auch. Deshalb habe ich vom Flauschsupport das neuste Schminkbuch von Funky Faces bekommen. Im nächsten Leben werde ich Visagistin. Schwämmchen, Pinsel und Airbrush – ich komme!

Doch solange ich mich in meinem jetzigen Leben so wohl fühle, begnüge ich mich mit Gelegenheitsschminken und tobe mich vor allem mit Stempelfarbe auf Papier aus.

Dafür nehme ich mir jetzt ein wenig Zeit, denn schließlich sollen meine Gäste am 9. Januar beim Tag des offenen Stempelzimmers die neuen Produkte anhand schöner Musterkarten und -verpackungen entdecken können.

Ich wünsche Euch einen ruhigen Sonntag. Viel Spaß mit Euren Geschenken!

Eure

Dörthe