Party vorbei – nächstes Projekt voraus

Kaum war die Party meiner Eltern vorüber, stand bei uns schon das nächste Großprojekt an. Es hat im Englischen zwölf Buchstaben und reizt mich schon ein ganzes Weilchen: Outdoorküche

Heute nun kamen 200 Kilogramm Küchenteile mit der Spedition und der freundliche Herr hat es mit Lieferung frei Bordsteinkante sehr genau genommen. Da wir keine selbige haben, vor unserem Tor gibt es nicht einmal einen Fußweg, pflasterte er die Europlatte samt Küchenteilen mitten auf die Straße.

Alles Reden half nichts. Der Fahrer war hier schon in Prass angekommen, weil ihm die Straße zu eng und zu dörflich ausfiel. „Ich dachte ich bin hier in Jena und in einer Stadt?“ „Wo soll ich hier wenden.“ „Wieso bestellen Sie sich so schwere Sachen hier her?“

Als er weg war, erinnerte ich mich. Der war doch schon einmal hier. Was immer er gebracht hatte, ich habe es inzwischen verdrängt. Sicher ist nur, er war beim letzten Mal mit der Ware einfach wieder abgefahren und dann mit einem kleineren Transporter zwei Tage später wieder hier erschienen. Immerhin das blieb mir heute erspart.

Dumm nur, dass ich allein war, keine 45 Minuten mehr bis zur Abfahrt meines Busses zum Bahnhof hatte und sich der Himmel bedrohlich mit Wolken füllte.

Nachdem ich also das Trinkgeld gespart hatte und 200 Kilogramm Eisen- und Holzteile vor der Tür prangten, die einen Nachbarn schon glotzten und die anderen mit Ach und Krach an unserer demontierten Outdoorküche vorbeifuhren, blieb mir nichts übrig, als an- besser auszupacken. Ich sah meinen Zug schon ohne mich fahren.

Nach zwanzig Minuten hatte ich jeden der mehr als zehn Kartons in den Carport gewuchtet. Einige Kartons waren nur sperrig aber leicht, andere handlich aber dafür eher etwas für trainierte Gewichtheber. Rasch noch frisch machen und los zum Bahnhof. Da brach der Regenguss über mich herein. Immerhin, die Küchenteile standen jetzt im Trockenen.

Heute Abend habe ich dann mit dem Flauschsupport alle Kartons zur Terrasse gebracht und regensicher unter einem Pavillon abgestellt. Am Wochenende werden wir mit der Montage beginnen.

Das Herzstück unserer Outdoor-Küche, hatte mir der nette Fahrer einer anderen Spedition übrigens letzte Woche bis vor die Haustür gefahren. Als hätte ich es geahnt, hatte ich ihm reichlich Trinkgeld gegeben. Den Keramikgrill hätte ich beim besten Willen nicht im Ganzen in den Carport schleppen können. Musste ich zum Glück nicht. Manche Menschen nutzen ihren gesunden Menschenverstand statt sich sklavisch an Regeln zu halten.

Ja, Bordsteinkante steht in den Bedingungen – alle Speditionsfahrer-Ehefrauen, -kinder und -freunde mögen es mir verzeihen – aber wenn die Straße nun mal eher Dorfbreite hat, keinen Gehweg (keinen Winterdienst außer uns) und der Weg durch unsere Einfahrt zum Carport ebenerdige sechseinhalb Meter beträgt, dann hofft man irgendwie doch, dass man keinen Klotz mitten auf die Straße gesetzt bekommt.

Bei der Anlieferung der Erde hat das bestens funktioniert, beim Absetzen des Bauschuttcontainers, bei den regelmäßigen Heulieferungen ist es unproblematisch, beim Hochbeet-Material, beim Keramikgrill, nur nicht bei der Outdoorküche. Irgendwie auch logisch, wer draußen kochen möchte, muss abgehärtet sein. Warum bin ich nur nicht früher drauf gekommen, dass ich jetzt bestens fürs Tragen von Rinderhälften und Mastschweinen vorbereitet bin! Wollten wir nicht eigentlich Maiskolben grillen…?

Glücklich, müde und noch ohne Muskelkater

Deine

Dörthe

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Sylke
Sylke
1 Jahr zuvor

Oh je, da hast du aber wieder was erlebt.
Ich wünsche euch aber am Wochenende viel Freude beim Aufbauen und noch viel mehr Spaß beim Kochen.
Das Projekt klingt sehr gut . Bin schon auf die Fotos gespannt.

Dörthe
Dörthe
Antwort an  Sylke
1 Jahr zuvor

Die folgen auf jeden Fall. VLG Dörthe